Der perfekte Vortrag – Teil 1: Was will das Publikum

Frank auf der Adtrader 2018

In dieser dreiteiligen Serie geht es darum, was einen guten Vortrag ausmacht. Nein, es sind nicht die Powerpoint-Shortcuts und Keynote-Animationen. Aber helfen können sie schon. Es geht um mehr. Es geht darum, die Erwartungen des Publikums zu erfüllen, sicher und kompetent aufzutreten und mit Unvorhergesehenem souverän umgehen zu können.

Den zweiten Teil findet Ihr hier und den dritten Teil auf dieser Seite.

Vor dem Vortrag

Sie haben schon zahlreiche langweilige Vorträge über sich ergehen lassen? Sie haben Angst, dass auch Ihr Vortrag das Publikum ermüdet? Wenn Sie diesen Artikel gelesen haben und die Tipps in die Tat umsetzen, gehört diese Angst der Vergangenheit an.

„Powerpoint ist eine Seuche“. Diesen Satz hört man gelegentlich, wenn Speaker bei der Version 2010 hängen geblieben sind, und ihr illegal heruntergeladenes MP4-Video nicht in die Präsentation einbinden können.

„Bitte kein Prezi“. Für einen kurzen Zeitraum waren die Animationseffekte des populären Tools cool. Und man kann sie auch heute noch sinnvoll einsetzen, wenn sie zur Story passen, also wenn man vom Allgemeinen in das Detail oder umgekehrt unterwegs ist. Aber bei 40 Minuten Animationseffekten ohne Sinn und Verstand wird man leider nur seekrank.

„Ich liebe Keynote für diesen Effekt“. Oh ja, da hat sich eine Bullet-Liste in einem Flammenball aufgelöst. Sehr hübsch, keine Frage. Aber ist das nicht so wie die Rewe-Weihnachtsvideos, von denen eigentlich keiner weiß, was die wirklich sollen?

Apples früherer Vizepräsident für iOS, Scott Forstall nutzt Keynote-Effekte selbst (Bild: Screenshot / Youtube)

Die perfekte Präsentation ist keine Frage der Technik. Top-Speaker machen fünf Slides mit einer Handvoll Bildern und erzählen damit ihre Geschichte. Denn die ist es, auf die es wirklich ankommt. Aber natürlich kann Powerpoint Insiderwissen helfen, dass die Story optimal unterstützt wird.

  1. Wer präsentiert was für wen?

Die Erwartungen des Publikums bestimmen die Storyline. Sie können die Erwartungen erfüllen oder ihnen fundamental widersprechen, aber sie bleiben der Gradmesser. Wenn Sie Praktiker vor sich haben, werden sie mit visionären Philosophien nicht durchdringen. Bei CMOs kommen sie mit technischen Details nicht an.

Wer ist meine Zielgruppe, wie ist deren Erwartungshaltung? (Bild: Thispersondoesntexist.com)

Aber sie können beide Welten miteinander verbinden. Wenn die technischen Details die Voraussetzung für die Machbarkeit eines Themas ändern, dann hilft ihnen eine vereinfachte Darstellung eben doch. Auch beim CMO.

Und Vereinfachung bleibt das oberste Gebot der Storyline. Es geht um drei bis sieben essentielle Punkte, die Sie rüberbringen wollen. Mehr nicht.

Und das funktioniert besser, je interaktiver das Format ist. Interaktiv heißt nicht, dass sie ständig auf Fragen eingehen sollen oder gar Workshop-Aufgaben verteilen. Interaktiv heißt, dass die Zuhörer mitdenken. Und das können sie nur, wenn Sie als Speaker ihnen nicht alles vorkauen. Eine Keynote ist eben nicht nur ein abgehobener Visions-Vortrag sondern vor allem ein Impuls, ein Denkanstoß.   

Merke: Kein Vortrag, ohne dass sie vorher beim Veranstalter gefragt haben, wer eigentlich das Publikum ist.

Weiter zum zweiten Teil.

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